Bindegewebe und Faszien – Funktion und Aufgaben
Das Bindegewebe[1] findet sich nahezu an jeder Stelle des Körpers und wird auch als Faszien bezeichnet. Sehr lange wurde die Bedeutung von Faszien vollkommen unterschätzt. Vom Fasziengewebe sprach man höchstens, wenn es um Cellulite ging. Diese Einschränkung wird der eigentlichen Bedeutung nicht gerecht.
Das Bindegewebe umschließt die Organe, die Muskeln und die Hohlräume des Menschen. Faszien sind ein bandförmiges, sehr reißfestes Gewebe mit einer eine Dicke zwischen 0,5 und 3 Millimeter. Es besteht aus Kollagenfasern, Wasser und verschiedenartigen Klebstoffen. Dieses Gerüst sorgt für Stabilität, Elastizität und Gleitfähigkeit. Darüber hinaus geben die Faszien dem Körper Halt und sind verantwortlich für die Beweglichkeit. Sie halten sämtliche Strukturen an ihrem Platz, ermöglichen jedoch auch die Verschieblichkeit der verschiedenen Schichten gegeneinander, um freie Bewegung möglich zu machen.
Faszien – ein sensibles Netzwerk
Die Faszien sind kein trockenes Gewebe, sondern ein Flüssigkeitssystem, welches hydrodynamisch arbeitet. Alle Faszien sind direkt oder indirekt miteinander verbunden und mit zahlreichen sensorischen Rezeptoren ausgestattet. Diese reagieren wie ein Sinnesorgan auf mechanische und chemische Reize ebenso wie auf Temperaturschwankungen. Weitere Sensoren, wie die peripheren Nervenenden, befinden sich in den tieferen Faszien. Sie reagieren mit Schmerz auf Verletzungen, ebenso wie die Nerven.
Faszien – wenn der Schmerz kommt
Durch verschiedene Ursachen kann das Bindegewebe allerdings sehr stark angespannt und belastet sein und als Folge auch verkleben. Verklebte Faszien lassen uns Schmerzen[2] spüren, weil die Biegsamkeit der Muskelfasern nicht mehr gegeben ist. Das führt dazu, dass die betroffenen Nerven gequetscht werden. Durch die Verbindung der Faszien, machen sich diese Verklebungen nicht nur im betroffenen Gebiet bemerkbar, sondern oft auch in anderen Körperteilen. Zusätzlich begeben wir uns wegen dem Schmerz automatisch in eine Schonhaltung. Auch wenn wir es gut meinen, aber leider wird das Faszien verkleben dadurch nicht besser, im Gegenteil es wird viel schlimmer. Verklebte Faszien sind die häufigste Ursache für Rückenprobleme.
Wie kann ich Probleme im Fasziensystem erkennen?
Störungen im Fasziensystem sind nicht immer leicht zu erkennen. Ist die Haut bei Druck schmerzempfindlich kann es sich um einen Stau im Fasziensystem handeln.
Hierfür eine Hautfalte in der Problemregion am Körper abheben, ist diese schmerzhaft deutet dies auf ein Problem hin. Zum Vergleich eine Hautfalte an einer anderen Körperregion abheben, schmerzt diese nicht, so kann es sich an der schmerzhaften Stelle um eine verklebte Faszien handeln, denn normalerweise schmerzt das Abheben einer Hautfalte nicht. Ist die Hautfalte im Schmerzgebiet auch dicker, dann ist sie gestaut und führt mehr Flüssigkeit.
Woher kommen die blauen Flecke?
Dies geschieht häufig bei gestauten Faszien. Es ist ähnlich wie bei einem Ballon, wenn er zu stark aufgeblasen ist platzt er sobald er an etwas Festeres anstößt. Wenn nur wenig Luft enthalten ist, können Sie den Ballon an eine Tischkante drücken und er gibt nach ohne zu platzen.
Ist das Fasziensystem durch Übersäuerung betroffen, ist es genauso gestaut wie ein zu stark gefüllter Luftballon. Die Faszien führen zu viel Flüssigkeit, die kleinsten Gefäße, unsere Venen, sind fixiert und können bei Druck nicht ausweichen. Sie platzen, sobald sie an etwas Härterem anstoßen und der blaue Fleck ist da, ohne es bemerkt wurde. Abhilfe kann hier ein Basenbad schaffen.
Ursachen für verklebte Faszien
Als Ursache steht unsere Ernährung und die Lebensweise mit wenig Bewegung, sowie zuviel Stress. Unser Körper entgiftet uns über die Haut, Leber und Nieren. Fallen jedoch zu viele der zu entgiftenden Stoffe an, wird alles in der großen Müllhalde, unserem Bindegewebe zwischengelagert.
Normalerweise werden diese Stoffe dann entsorgt, sobald mehr Mineralstoffe über eine basenreiche Ernährung zugeführt werden. Brot ist ein absoluter Säurebildner, daher ist es nicht nur lecker, sondern auch basisch, wenn man mit gekeimten Getreide ein Basenbrot selber backt. Ernähren wir uns jedoch unausgewogen und leben in Stress und Hektik, dann bestehen keine Freiräume und immer mehr Abfallprodukte und Schadstoffe werden in das Bindegewebe eingelagert (mehr zu Schadstoffe ausleiten). Der Körper kann dies zum Glück einige Zeit ausgleichen. Wenn das Fass aber sprichwörtlich überläuft, kann es zur Unbeweglichkeit der Gelenke oder auch zu Schmerzen kommen.
Verklebte Faszien brauchen Flüssigkeit
Wasser macht 90 Prozent des menschlichen Körpers aus. Faszien sind kein trockenes Gewebe, sondern ein Flüssigkeitssystem, welches hydrodynamisch arbeitet. Mit zunehmendem Alter nimmt der Wasseranteil ab, dadurch wird das Bindegewebe steifer und verhärtet leichter.
- Das Fasziengewebe kann Wasser gut binden und dient als körpereigener Wasserspeicher.
- Viel Wasser hält das Bindegewebe geschmeidig.
- Flüssigkeit wie eine Fastensuppe oder Basenbrühe unterstützt die Ausscheidung von Ablagerungen
- Das Wasser fungiert als Transportmittel sowohl für Abfallprodukte als auch für Nährstoffe, mit denen das Gewebe versorgt wird.
- Bei Wassermangel fängt der Stoffwechsel an zu stocken. Dadurch entsteht eine Übersäuerung und verklebte Faszien verlieren ihre Elastizität.
Was hat Stress mit verklebten Faszien zu tun?
Stress[2] ist ein weiterer Faktor, der zu Verklebungen von Faszien führen kann. Dann bringen Hormone die Faszien in Spannung, ohne die Muskeln zu beteiligen. Ist der äußere Druck vorbei, entspannt sich das Bindegewebe wieder. Anders ist es bei chronischem Stress: Dann verlieren die Faszien wie ein dauerhaft gespanntes Gummiband ihre Flexibilität – sie verhärten sich, die Beweglichkeit wird reduziert, es kommt zu Verspannungen und die Faszien schmerzen. Bei Stress, mehr Entspannung in den Alltag bringen und die Faszien beruhigen sich.
Was passiert, wenn zu viele Säuren im Bindegewebe lagern?
Hierbei entstehen im Gewebe sowohl mechanische als auch biochemische Reaktionen.
Verklebte Faszien, die mechanischen Folgen bei einer Übersäuerung
Das Bindegewebe enthält sehr viel Flüssigkeit, damit die Stoffwechselprozesse reibungslos ablaufen können. Nährstoffe, Hormone, Stoffwechselschlacke und andere Stoffe müssen durch dieses flüssige Milieu fließen können.
Das Bindegewebe geht bei einer Übersäuerung von seiner flüssigen Form in eine Gelform über.
Bei schnellen Bewegungen können die Strukturen nicht mehr ungehindert durch das Netzsystem des Bindegewebes laufen. Es entstehen folglich Kräfte, die auch auf die Nerven wirken. Die Nerven werden durch das gelartige Gewebe sensibilisiert und die Schmerzschwelle sinkt. Das bedeutet, man nimmt den Schmerz viel schneller wahr. Die Faszien schmerzen.
Verklebte Faszien, die biochemischen Folgen der Übersäuerung
Es gibt im menschlichen Körper nicht eine Zelle die direkt von einem Gefäß, wie Arterien oder Venen, versorgt wird. Alle Nährstoffe die Zellen brauchen, treten aus den kleinsten Gefäßen in das Flüssigkeitssystem des Bindegewebes aus, wandern zur Zelle und ernähren diese. Auch die Abfallprodukte des Stoffwechsels gehen aus der Zelle in den Zellzwischenraum und werden dann von Lymphgefäßen und kleinsten Venen wieder aufgenommen und zur Entgiftung weiter transportiert.
Hat sich nun das Flüssigkeitssystem von flüssig nach gelartig verändert, so können Nährstoffe weder optimal in die Zelle einfluten, noch können die Abfallprodukte aus der Zelle heraus. Durch das vermüllte Bindegewebe ist der normale Stoffwechsel, sowie die Geweberegeneration gestört.
Gezielt das Bindegewebe stärken – Entsäuern
Zunächst ist das oberste Ziel auf eine basische Ernährung umzustellen. Gleichzeitig ist eine Zufuhr von basischen Mineralstoffen sehr effektiv um Säuren zu neutralisieren. Ein schneller Einstieg um den Säuregehalt im Bindegewebe zu verringern ist eine Säure Basen Kur, damit das Bindegewebe zurück in seine flüssige Form gehen kann. Dafür braucht es etwas Geduld und Zeit. Das Bindegewebe erneuert sich zwar ständig, aber eine vollständige Regeneration beträgt ungefähr 500 Tage. Erste Erfolge zeigen sich ca. nach 6 – 12 Monaten.
- Basische Ernährung – säurelastige Lebensmittel reduzieren / zur Tabelle
- Ausreichend 2-3 Liter basisch trinken, am besten für die Faszien ist warmes Wasser trinken
- Entsäuern über basische Mineralstoffe wie Sango inConcept und Silizeen plus
- Entsäuern über die Haut mit basischer Körperpflege
- Sport, Bewegung, Übungen mit der Faszienrolle
- Faszien stärken mit Massage, am besten von einem Spezialisten
Verklebte Faszien. Mit Nährstoffen gezielt gegensteuern
Die wichtigsten Nährstoffe für festes Bindegewebe, z. B. für starke Sehnen und Bänder, sind bindegewebsaufbauende Aminosäuren, Silizium und Vitamin C.
Bindegewebestrukturen bestehen aus kollagenem Fasergerüst (Eiweiß), die in einer Grundsubstanz (aus sogenannten Glykosaminoglykanen, Hyaluronsäure-Proteoglycan- Aggregate) eingebettet sind. Für die Bildung der Grundsubstanz sind vor allem die schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein notwendig.
Starkes Bindegewebe benötigt zusätzlich Silizium, wie das oligomere, wasserlösliche Silizium in Silizeen plus. Dieses Silizium fördert einerseits die Bildung der kollagenen Eiweißfasern der Grundsubstanz, andererseits sorgt Silizium auch für eine bessere Quervernetzung von kollagenen Fasern und von der Grundsubstanz. Dadurch ist Silizium sowohl für die körpereigene Produktion von Bindegewebe als auch in der Ausbildung einer festen Bindegewebsstruktur bedeutsam. Feste Strukturen im Bindegewebe bedeuten auch einen verbesserten Nährstofftransport.
Wie man mit Fasziensport das Bindegewebe entsäuern kann
Das Fasziengewebe lässt sich ausgezeichnet trainieren, und dem Schmerz entgehen, wenn man ein paar Regeln beachtet. Die Übungen[3] sollten immer aus weichen, dynamischen Dehnübungen bestehen. Mit diesen Sportarten Faszien stärken: Yoga, Pilates, Tai Chi, Faszienstretching , Muskelstreching. Dies sind einfache Möglichkeiten mit einem großen Einfluss auf die Bindegewebe.
Jede rhythmische, federnde Bewegung, auch auf einem Trampolin, fördert die Bildung und Erneuerung der Faszien. Das Training auf einem Trampolin wie dem Bellicon® ist deshalb so vorteilhaft, da durch die weiche Federung die Druckbelastung für die Gelenke minimal bleibt. Zusätzlich wird durch die Auf- und Abwärtsbewegung beim Hüpfen auf einem Trampolin Schlacke gelöst, der Lymphfluss und die Durchblutung angeregt.
Bewährt hat sich ebenfalls Joggen, Walken, Seilspringen oder auch ein Hopserlauf.
Wichtig: Gleichmäßige Bewegungen wie Radfahren und Schwimmen kräftigen einerseits zwar hervorragend die Muskulatur und sind sehr gut für ein Ausdauertraining, andererseits sind jedoch keine dynamischen Faszienaktivitäten an gleichförmigen Bewegungen beteiligt.
Entspannung für Gelenke, Muskeln und Bindegewebe
Für unterwegs und in der Sporttasche immer griffbereit, Rügener Dreikronen Kreidebalsam. Bei Ermüdung, Verspannungen, blauen Flecken und für die basische Pflege der Faszien, Muskeln, Bindegewebe und der Gelenke.
Ich möchte eine Faszien Therapie machen. Gut zu lesen, dass das Gewebe auch verkleben kann. Daher sollte ich mich auf jeden Fall mehr regenerieren und zur Ruhe kommen.
Hallo Laura, schön das dir der Beitrag weitergeholfen hat. Viel Erfolg auf deinem Weg. Dein IHLEVITAL Team